Tränende Augen

Die Augenkrankheit tränende Augen wird auch Epiphora genannt. Es ist eine Krankheit, die relativ weit verbreitet ist. Der Grund, warum plötzlich Tränen aus den Augen rinnen, kann vielfältig sein. Es können sowohl altersbedingte Störungen sein, aber auch Allergien und trockene Augen.

Aufgabe der Tränenflüssigkeit

Tränen drücken nicht nur Freude und Trauer aus, der Tränenfilm dient auch dazu, einen Schutzfilm für das Auge zu bilden. Mit jedem Lidschlag, den man macht, wird das Auge mit Tränenflüssigkeit überzogen. Dadurch wird das Auge auch mit Nährstoffen und Sauerstoffe versorgt. Fremdkörper, die in das Auge eindringen, werden von der Tränenflüssigkeit ausgespült. Ebenso wird das Auge vor Infektionen geschützt.

Symptome

Tränende Augen kommen im fortgeschrittenen Alter häufig vor. Patienten, die an Diabetes leiden, haben öfter tränende Augen. Leidet man unter der Augenkrankheit, muss die Ursache abgeklärt werden. Häufig kommen tränende Augen vor, wenn die Balance zwischen Tränenproduktion und deren Ablauf gestört ist. Wird zu viel Tränenflüssigkeit produziert, kann diese über die normalen Kanäle, nämlich dem Tränen-Nasen-Gang nicht ablaufen. Sie sucht sich ihren Weg aus den Augenwinkeln. Nach jedem Lidschlag sind tränende Augen zu bemerken.

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Ursachen für tränende Augen

Es gibt mehrere Ursachen, warum jemand tränende Augen hat. Es kann sich um eine Störung des Tränenabflusses handeln. Das ist dann der Fall, wenn das Lid nicht mehr so funktioniert, wie es sollte. Eine weitere Ursache können verstopfte Tränenwege sein. Manchmal ist es eine anatomische Veränderung, in anderen Fällen wiederum handelt es sich um eine Verstopfung. Im Zusammenhang mit Reizungen der Bindehaut, der Lider oder der Hornhaut sind tränende Augen zu bemerken. Eine weitere Ursache kann eine Autoimmunerkrankung sein. Bei Vaskulitis werden tränende Augen vermehrt bemerkt. Der Augeninnendruck kann ebenfalls die tränenden Augen verursachen, genauso wie eine Gesichtsoperation. In Zusammenhang mit allergischen Reaktionen tritt dieses Krankheitsbild sehr oft auf. Wer an Heuschnupfen oder einer Tierhaarallergie leidet, bekommt tränende Augen, sobald er mit dem Allergen in Berührung kommt. Aber auch Kosmetika können dafür verantwortlich sein, dass die Augen plötzlich zu tränen beginnen. Es muss nicht immer sein, dass man auf ein anderes Produkt umgestiegen ist. Oft tritt eine Allergie gegen Kosmetik Produkte auf, die man seit Jahren verwendet. Um das zu testen, sollte man einige Tage auf das Schminken verzichten.

Altersbedingte tränende Augen

Viele ältere Personen leiden unter der Augenkrankheit tränende Augen. Dabei ist zu beobachten, dass mehr Frauen als Männer betroffen sind. Der Grund liegt in der Hormonumstellung während der Wechseljahre. Die Muskulatur rund um das Auge ist sehr komplex. Diese Muskelgruppen steuern die Funktion des Lids, der Tränenpumpe und auch der Tränendrüse. Durch eine geschwächte Muskulatur sind diese Funktionen nicht mehr gewährleistet. Die Folge davon sind tränende Augen.

Trockene Augen

So paradox es klingt, auch trockene Augen können die Ursache für tränende Augen sein. Zuerst ist der Lidschlag verlangsamt, das führt zu trockenen Augen. Das Auge wird mit zu wenig Tränenflüssigkeit benetzt, das zu einer Reizung führt. Folge dieser Reizung sind tränende Augen. Kleine Staubkörnchen, die ins Auge gelangen, können bei trockenen Augen nicht ausgespült werden. Sie reizen die Hornhaut. Das Auge braucht eine gewisse Menge an Tränenflüssigkeit. Diese enthält Immunproteine, die wiederum das Auge vor Infektionen schützen. Ist dieser sogenannte Tränensee nicht gefüllt, werden mehr Tränen gebildet, tränende Augen entstehen.

Tränende Augen ärztlich abklären lassen

Tränende Augen müssen immer dem Augenarzt vorgestellt werden, es könnte sein, dass sich dahinter Diabetes mellitus verbirgt. Zuerst erfolgt beim Arzt die Anamnese. Der Patient wird über Vorerkrankungen gefragt, ebenso stellt der Arzt die Frage, wann tränende Augen zum ersten Mal aufgetreten sind. Auch sollte der Arzt erfahren, ob der Patient an einer Begleiterkrankung leidet. Medikamente, die er dagegen einnimmt, können als Nebenwirkung tränende Augen verursachen. Es ist wichtig, dem Arzt mitzuteilen, welche Medikamente dauerhaft eingenommen werden müssen. Davon hängt es ab, welche Behandlungsmethode der Arzt vorschlägt. Danach erfolgt die körperliche Untersuchung. Der Arzt betrachtet die Tränendrüsen, die Tränensäcke, die Beweglichkeit und Beschaffenheit des Lides sowie die Anatomie des Schädels. Anhand eines Sekretionstests kann der Arzt feststellen, ob weitere Untersuchungen notwendig sind, oder die Ursache der Augenkrankheit tränende Augen damit schon abgeklärt ist. Oftmals haben die Tränenpünktchen, die sich am inneren Augenwinkel befinden, eine Fehlstellung. Diese müssen in den Tränensee eintauchen. Sollten sie nach außen gekippt sein, ist das nicht mehr der Fall. Auch bei durchgängigen Tränenwegen kann so die Tränenflüssigkeit nicht abfließen. Vermutet der Arzt, dass der Tränen-Nasengang verstopft ist, drückt er auf die Tränensackkuppel. Tritt danach ein Sekret aus den Tränenpünktchen aus, ist die Diagnose verstopfter Tränen-Nasengang gestellt. Dieser muss vom Arzt geöffnet werden.

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Behandlung

Ist die Ursache für tränende Augen geklärt, erfolgt die Behandlung. Liegt eine Grunderkrankung vor, wird in erster Linie diese behandelt. Fehlstellungen der Lider können mit einer kleinen Operation korrigiert werden. Ist das Auge gereizt oder liegt eine Infektion vor, wird medikamentös behandelt. Das kann in Form von Salben oder Tropfen geschehen. Ist allerdings keine Ursache zu finden, bekommt der Patient Augentropfen, damit die Erkrankung nicht fortschreiten kann.

Tränenden Augen vorbeugen

Jeder kann selbst mithelfen, damit tränende Augen erst gar nicht auftreten. Ganz wichtig ist das Raumklima, es darf nicht zu trocken sein. Bei Bedarf kann ein Luftbefeuchter aufgestellt werden. Bewegung an der frischen Luft sollte regelmäßig sein. Ebenfalls wichtig ist es Zugluft, aber auch Gebläse im Auto oder Klimaanlagen zu vermeiden. Rauchen schädigt nicht nur die Gesundheit, es kann auch der Auslöser von trockenen Augen sein. Täglich sollte man mindestens 2 Liter trinken, wobei auf koffein- und alkoholhältige Getränke zu verzichten ist. Wer lange am Computer sitzt und konzentriert arbeitet, muss sich zum Blinzeln zwingen. Dadurch wird Tränenflüssigkeit erzeugt. Sie verhindert trockene Augen, somit auch tränende Augen. Die Augen sollten regelmäßig mit klarem Wasser gereinigt werden. Frauen, die sich täglich schminken, müssen das Make-up an den Lidrändern besonders sorgfältig und vorsichtig entfernen. Kontaktlinsenträger sollten hin und wieder eine Pause einlegen und stattdessen Brille tragen. Wichtig ist auch die gründliche Reinigung der Kontaktlinsen. Bei tränenden Augen kann auch ein Wechsel zu einer anderen Kontaktlinsenform hilfreich sein. Personen, die an einer Allergie leiden, Kontaktlinsen tragen oder fehlsichtig sind, sollen sich einer regelmäßigen augenärztlichen Kontrolle unterziehen. Damit kann dieser Augenkrankheit vorgebeugt werden. Bei Arbeiten, die mit Staub verbunden sind, sollte eine Schutzbrille getragen werden. Diese verhindert, dass Partikel ins Auge gelangen können.

Hausmittel bei tränenden Augen

Bei tränenden Augen können Hausmittel die Behandlung unterstützen. Diese Maßnahmen sind jedoch vorher mit dem behandelnden Arzt abzusprechen. Beruhigend auf die Augen wirkt Kamillentee. Dazu werden die Blüten mit kochendem Wasser übergossen und durch einen Kaffeefilter geseiht. Die feinen Partikel bleiben im Filter, der Tee ist frei von etwaigen Pflanzenresten. Mit dem Kamillentee können die Augen ausgespült werden. Eine Kompresse kann ebenfalls auf das Auge gelegt werden. Sie verbleibt etwa 20 Minuten. Augentrost ist ein Kraut, das speziell bei Problemen mit den Augen hilft. Auch dieser Tee kann als Spülung oder Kompresse verwendet werden. Schwarzteebeutel, die erst mit heißem Wasser übergossen und dann in den Kühlschrank gelegt werden, beruhigen und kühlen die Augen. Ist keiner dieser Tees vorhanden, hilft auch eine normale kühle Kompresse. Man nimmt ein Handtuch, tränkt es im kalten Wasser und wringt es danach aus. Dieser Umschlag bleibt etwa 10 Minuten auf den Augen. Diese Umschläge können mehrmals am Tag angewendet werden, um eine Besserung der Beschwerden zu erwirken. Sauberkeit ist besonders wichtig, daher sollte nie das gleiche Tuch für den Umschlag verwendet werden.