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Sabine: Beginn des Leidenswegs nach Femto Lasik OP

Zugegeben, ich bin selber Schuld an meiner Misere, doch gerade deswegen möchte ich euch auf dieser Seite davon erzählen. Dies soll ein Mahnmal werden, für all diejenigen, die sich überlegen, sich ihre Fehlsichtigkeit mittels einer Laser-OP wegoperieren zu lassen. Ehrlich, die ganze Sache ist nicht so eben im Vorbeigehen gemacht, sie ist nicht schmerzlos oder gar komplikationslos und ich möchte allen davon abraten, sich ihre gesunden Augen durch so etwas zu versauen. Das soll nun die erste wichtigste Nachricht an dieser Stelle sein, bevor ich euch meine eigene, ganz persönliche Geschichte erzähle!

Ich bin 30 und eigentlich warte ich schon mein halbes Leben darauf, endlich meine Brille los zu werden. Da ich auf dem linken Auge eine Hornhautverkrümmung hatte, wusste ich eh nie, ob die OP überhaupt möglich ist, doch das sollte ich in meiner ersten Voruntersuchung im Jahr 2011 erfahren. Man sagte mir damals, dass meine Augen super seien, um diese OP durchzuführen. Ich war super glücklich und wollte dann auch gleich einen Termin vereinbaren. Dieser wurde dann aber erst mal storniert, da ich zudem in Babyplanung war und man mir sagte, dass man mindestens 6 Monate lang nicht schwanger sein dürfe und auch nicht stillen. Enttäuscht ging ich dann wieder heim und konzentrierte mich dann erst mal auf den Plan 1: ein Baby zu kriegen. Dies habe ich dann auch Anfang 2013 getan und habe den Tag des Abstillens hergesehnt. Den ab diesem Zeitpunkt muss man nur noch 3 Monate warten, bis man die OP durchführen kann. Im Januar 2014 hatte ich dann die erneute Voruntersuchung und nochmals das Aufklärungsgespräch. Ich hatte zwar zwischenzeitlich Zweifel an der OP entwickelt, doch dachte, dass das evtl. eher von meiner neuen Verantwortung meinem Baby gegenüber herrührt. Risiken, wie das trockene Auge werde auch zu sehr bagatellisiert und es wird einem der Eindruck vermittelt, dass das alles nicht so tragisch ist (es ist sehr tragisch, v.a. weil ein trockenes Auge sämtliche Entzündungsreaktionen hervorrufen kann, weil die Feuchtigkeit im Auge so ziemlich für alles verantwortlich ist: Schutz vor Keimen, Viren, Bakterien, reibungsloses Sehen, etc.). Der Operateur ist sehr erfahren (hatte wohl so an die 10.000 OP’s), was mich dann doch etwas beruhigt hat. Deswegen bin ich letztendlich am 21.01.2014 zu meiner Laser-OP (FEMTO LASIK) nach Lindau zu Optical Express gefahren. Die FEMTO LASIK soll ja mitunter die beste OP sein, die eigentlich kaum bis keine Komplikationen oder gar Schmerzen hervorruft. (Kosten übrigens so ca. 4.000 EUR ohne Fahrten, Tropfmittel etc. für danach, nur die reine OP & die Nachuntersuchungen, sowie gegebenenfalls Nachlaser-OP’s).

Also am 21.1.14. Betäubungstropfen gekriegt. Selbst da habe ich noch überlegt, wieder aufzustehen und mir lieber eine schicke neue Brille zu kaufen, ich hab’s aber nicht getan und jetzt hab ich den Scheiss, bereue es zutiefst und möchte deswegen warnen und sensibilisieren. Die OP selbst lief komplikationslos, ca. 35 Sek. reine Laserzeit pro Auge, in Summe ca. 30 Min. gesamte Dauer der OP. Anschließend noch Antibiotika & Kortison Tropfen erhalten und dann ab nach Hause. Die haben mir auch eine Schmerztablette mitgegeben und gesagt, dass ich die sicherlich nicht brauchen würde. Sie haben sich getäuscht! Ich saß kaum im Auto, um zurück zu fahren, als die höllischen Schmerzen begannen. 2 Stunden lang brannten meine Augen wie Feuer und ich dachte nur, dass ich nun sterben würde. Dann fingen sie wie wild an zu tränen und nach ca. 3 Stunden hab ich mich das erste Mal wieder etwas sicherer gefühlt. Nach 6 Stunden war auch der Schleier vor den Augen verschwunden und ich konnte schon feststellen, dass meine Sehkraft nun deutlich über der lag, die ich vorher mit Brille & Kontaktlinsen erreicht hatte. (Vorher 125%, nun 160%). ABER die Augen waren schwer, sie waren geschwollen (ich konnte mich den ersten Tag nicht mal im Spiegel ansehen, da ich einen Zombie vor mir sah!). Die Augen waren rot von der OP (Blutergüsse im Auge) und sie das Weiße im Auge leuchtete auch rot.

Am 22.1.14 ging ich zur Nachuntersuchung. An Autofahren war dabei aber nicht zu denken, da die Augen sehr schwer waren und das Sehen extrem, anstrengend war. Ebenso war ich auch bei Tag bei entgegenkommenden Autos stark blendempfindlich. Zumal ich einen Anfahrtsweg von ca. 2h habe. Dort angekommen sagten sie mir, dass alles super aussieht, der Flap gut sitzen würde und, dass der ganze Spuk nach ca. 1 Woche gegessen sein sollte. Tropfen wäre wichtig (hab ich natürlich auch gemacht & zwar mehr, als das, was als Mindestmaß vorgegeben war).

Nach einer Woche aber fing es an: obwohl ich weniger blendempfindlich war und mittlerweile auch kurze Strecken selbst Auto fahren konnte, wurden die Augen extrem trocken. Dies zeigte sich insbesondere in brennenden, juckenden, kratzenden Augen und starkem Fremdkörpergefühl. Ich bin teils sogar nachts aufgewacht und 1-2h wach gelegen, weil sie so stark brannten. Sämtliche Tropfen und Gels (in meinem Fall Hylo Vision) halfen nichts.

In der Nacht zum Do, 6.2.14 habe ich auf einmal stark rote Augen bekommen (sie leuchteten förmlich). Auf meine telefonisch Nachfrage in Lindau wurde aber gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen sollte, da es z. Bsp. vom Reiben kommen könnte. Solange sich an meiner Sehschärfe und -stärke nichts ändere, sei alles ok und ich solle weiter tropfen. Am Wochenende war es dann so schlimm, dass ich es wieder kaum ausgehalten habe. Hinzu kam eine Schwellung der Augen und ein eitriges Sekret, das aus meinen Augen kam. Also bin ich dann am Montag, 10.2.14 (nach 2 Wochen) hier zum Augenarzt gegangen. Sie sagte mir, dass eine Bindehautentzündung vorliegt, aber der Flap ok sei. Ich habe dann wieder Antibiotika & Kortison für 14 Tage bekommen (je 3* täglich). Gerne wäre ich nach Lindau zum operierenden Arzt, aber hier kommt das zusätzliche Problem: dort ist nur an ca. 3 Tagen die Woche überhaupt ein Arzt zur Stelle.

Am Do, 13.2.14 bin ich aber dann nochmals nach Lindau gefahren. Dort wurde mir empfohlen, die Dosis auf 2* täglich zu reduzieren. Ebenso bekam ich eine Salbe (Bepanthen Augensalbe). Die Salbe mache ich seitdem täglich mehrfach aufs Auge. Die Ärztin in Lindau war aber der Meinung, dass das Auge gar nicht so besonders trocken sei. Ehrlich: ich will nicht wissen, wie sich ein wirklich trockenes Auge anfühlt, wenn DAS nicht so schlimm sein soll!? Mir wurde auch gesagt, dass die schlimme Phase (wenn sie nicht schon nach 1 Woche vorbei ist) meist so ca. 4-8 Wochen anhält. Bei fast allen sei es nach einem halben Jahr erledigt. Aber aufgepasst: es gibt durchaus auch Leute, bei denen es 1 ganzes Jahr dauert und manche entwickeln auch einen chronischen Zustand!

Seit Freitag, 13.2.14 versuche ich zusätzlich von innen meinen Augen nachzuhelfen. In meiner Verzweiflung und in meinem Leiden habe ich nun begonnen, täglich Omega-3 Fettsäuren zu mir zu nehmen, sowie Augentrosttee (täglich 1 Liter) und Augenkapseln. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob das auch zur Heilung beiträgt.

Am Do, 27.2.14 (also nach 5 Wochen) hatte ich dann sogar den ersten Tag, an dem ich tagsüber keine Salbe mehr rein machen musste, sondern nur noch zur Nacht hin. Bis zum Sa, 8.3.14 (6. Woche) hat sich mein Zustand sogar soweit verbessert, dass ich tagsüber nicht mehr so viel tropfen musste und sogar gelegentlich vergessen habe, die Tropfen mitzunehmen, wenn ich außer Haus bin. Ich war so glücklich, dass es nun endlich besser ist, aber das sollte sich schon bald wieder ändern.

Seit Di, 11.3.14 (Woche 7) hat sich mein Zustand soweit verschlechtert, dass ich es kaum noch ausgehalten habe. Die Augen haben wieder fürchterlich gekratzt und gebrannt. Sie waren geschwollen und es war einfach sehr unangenehm. Am Montag, den 17.3.14 (Woche 8) bin ich dann wieder einmal zum Augenarzt bei mir zuhause gegangen. Sie konnte zwar keine Entzündung feststellen, sagte aber, dass meine Hornhaut wie ein Schleifpapier aussehe (so hat es sich definitiv auch angefühlt). Ich sollte einfach fleißig weiter tropfen, nach Möglichkeit mehr mit Gel, als mit Tropfen. Ich entschloss mich dann auch noch dazu, wieder nach Lindau zu gehen. Ich wollte, dass der Operateur das auch sieht! Es stellte dann noch eine Lidrandentzündung fest (Blepharitis, mit schaumigem Sekret am unteren Lidrand) und gab mir erneut Antibiotika & Kortison (Kortison dieses Mal nur fürs rechte Auge). Er sagte auch, dass die schlimmste Zeit der Trockenheit nach 8 Wochen sei (komisch, kein Arzt hat mir das zuvor gesagt!?), anschließend würde es besser. Ebenso meinte er, dass dies nicht eine Folge der OP sei, sondern ich mir noch was anderes eingefangen habe. Nach Gabe des Antibiotikums habe ich mich zwar dann besser gefühlt, aber vorbei ist es noch lange nicht. Ich habe Freitag Abend, d.h. einen Tag danach höllische Schmerzen im Auge gehabt, welche nicht einmal durch Schmerzmittel (Ibuprofen 600) weg gegangen sind. Die Trockenheit besteht weiter und die Lidrandentzündung ist eine langwierige Sache.

Auch heute, Montag, 24.3.14 (9 Wochen später) war ich wieder beim Augenarzt bei mir daheim. Die Schmerzen haben zwar etwas nachgelassen (Gott sei Dank), doch trocken sind die Augen nach wie vor. Die Ärztin bestätigte die Lidrandentzündung und gab mir Hinweise auf die Lidrandpflege, um die verstopften Meibomdrüsen wieder frei zu kriegen. Sie sagte, dass insbesondere der fettproduzierende Teil der Tränen behindert sei. Das kann sich aber gut und gerne 2 Monate hinziehen. Ebenso sagte sie, dass die Hornhaut nach wie vor schlimm aussieht. Auf beiden Augen, obwohl ich es subjektiv deutlich schlimmer am rechten Auge verspüre!

Stand heute würde ich keinem diese OP empfehlen! Man tut sich und seinen Augen nichts Gutes. Die Gründe, aus denen ich das gemacht habe, erscheinen heute so lächerlich. Ich weiß ehrlich nicht einmal mehr, warum ich es getan habe. Gäbe es eine Möglichkeit, sie rückgängig zu machen, würde ich das tun. Ich war so glücklich und zufrieden, doch was stellt man an, wenn man noch glücklicher sein will? Genießt euer Leben und erfreut euch an dem, was ihr habt. Und auch, wenn ihr das Geld habt, lasst es nicht machen und versaut euch nicht eure Gesundheit! Ich bin froh, dass ich derzeit noch in Elternzeit bin. Ich hätte die letzten 9 Wochen nicht arbeiten gehen können (Computerjob), ich wäre schlichtweg Arbeitsunfähig gewesen und das, obwohl ich einwandfrei sehe. Kaum zu glauben, wie sich das ändert.

Ich werde auch weiterhin von meiner Entwicklung hier erzählen, doch bin ich jetzt am heutigen Tag angekommen und weiß noch nicht, wie es weiter geht! Eins soll euch gesagt sein, es gibt viele, bei denen solch eine OP sicherlich gut läuft und alles super schön ist (ich selbst habe bestimmt 15 Bekannte / Freunde, bei denen das so war), aber es gibt auch immer das 1 %, bei dem es nicht so toll läuft. Die Risiken sind es definitiv nicht wert, herauszufinden, ob ihr zu diesem 1 % gehört!

**Was ich bisher an Tropfen probiert und ausgegeben habe

Hallo Zusammen,

nachdem ich euch geschildert habe, wie beschissen das alles ist, möchte ich euch nun noch einen weiteren Grund geben, es zu lassen: es sind die Finanzen. Die OP selbst kostet 4.000 EUR, dazu kommt die Fahrerei. In meinem Fall sind es immer ca. 200km Hin-und Rückweg. Diesen musste ich zur Voruntersuchung, zur OP, einen Tag, eine Woche, ca. 3 Wochen und ca. 8 Wochen später schon zurück legen.

Dazu kommt die Unmassen an Tropfen, Gels, Salben, Nahrungsergänzungsmittel und Tees. Geschätzt sind es ca. 200 EUR. In echt werde ich euch das jetzt konkret vorrechnen:

Produkt Gesamt- preis Wirkungsweise
Tears again, liposomales Augenspray, 10ml, sensitive 13,95 EUR & normal 13,50 EUR 27,45 ok, aber ohne Tropfen geht es nicht. Sensitive verklebt etw. die Wimpern, Normal belastet die Haut ums Auge
Hylo Vision Sine Tropfen Einzeldosis (60*0,4 ml, 0,1% Hyaulauronsäure), 2 St., je 18,85 EUR 37,70 gut verträglich, keine Konservierungsmittel, gutes Eintropfen
Hylo Vision HD (Fläschchen, 15ml, 0,1% Hyaulauronsäure) 7,50 ok, aber nicht bei Langzeitanwendung, da es Konservierungsmittel enthält
Hylo Vision Gel sine Einzeldosis (20*0,35ml, 0,3% Hyaulauronsäure),4 St., je 9,69 EUR 38,76 gut verträglich, keine Konservierungsmittel, gutes Eintropfen, aber verklebt leicht die Wimpern
Hylo Vision Gel Multi (Flasche mit Konservierungsmittel, 0,3% Hyaulauronsäure) 7,95 ok, aber nur kurzzeitig, brennt aufgrund des Konservierungsmittels
Augentrost Tee, 50 gr., 3 St., je 3,95 EUR 11,85 empfehlenswert zur Lidpflege
Blephagel Duo 30gr. & Pads (zur Lidreinigung) 11,85 empfehlenswert zur Lidpflege, steriles Gel, auch zum Abschminken geeignet, es geht aber auch mit Wasser
Corneregel (Augengel, 10 gr., 1 Tube) 7,49 Hornhautregenerativum, nicht so geeignet, da sehr viel wieder aus dem Auge gedrückt wird
Bepanthen Augen- und Nasensalbe (10gr., 2 Tuben, 6,49 EUR) + (5gr., 1 Tube, 3,70 EUR) 10,19 Sehr gut, schützt die Augen und hilft auch bei Schmerzen, mindert die Sicht aber für einige Minuten
Thealoz Duo Augentropfen, 10 ml 13,99 enthalten 0,15% Hyaulauronsäure, daher etwas zähflüssig, man hat das Gefühl, das Auge klebt ein wenig
Vita Pos (Vitamin A Augensalbe, 5 gr.) 4,95 Sehr gut, schuetzt die Augen und hilft auch bei Schmerzen, mindert die Sicht aber fuer einige Minuten
Systane Balance Augentropfen, 10ml 13,95 liposomale Augentropfen, sehr gut verträglich, empfehlenswert
Omega 3 Fettsäuren Kapseln von Tetesept 7,00 empfehlenswert, aber bringt wohl erst was bei Langzeitanwendung
Augen aktiv Kapseln von DM 5,00 braucht man nicht
Hyaulauronsäure Kapseln von DM 5,00 braucht man nicht
Oflaxacin Stulln D Augentropfen (Antibiotika) 5,00 nur auf Rezept vom Augenarzt bei Entzündungen & Co.
Dexa-Opthal sine Augentropfen (Kortison) 5,00 nur auf Rezept vom Augenarzt bei Entzündungen & Co.
Gesamt 220,63

Dazu kommt, dass ich noch mindestens 5 Flaschen Hylo Vison Gel zu 3 ml, 10 Flaschen Hylo Vision Tropfen zu 5 ml, sowie Antibiotika, Kortison und Augensalbe vom Zentrum erhalten habe. Vom Augenarzt habe ich dann noch Probepackungen folgender Hersteller bekommen: Artelac Rebalance (ist nicht schlecht, aber das Auge fühlt sich etwas verklebt an), Vismed Gel Multi (enthält 0,3% Hyaulauronsäure, macht ein zähflüssiges Gefühl im Auge), ilast care Augencreme (hilft bei der Pflege & zur Linderung erkrankter Augenlider, kann ich nur empfehlen, ist zwar teuer, ca. 18 EUR, aber man braucht nur ganz wenig und man kann es generell als Augenpflege nehmen).

Wie ihr also seht, ist das eine ganze Menge, die da in den letzten 9-10 Wochen zusammen gekommen ist…Also lasst es! Nicht nur des Geldes wegen, sondern auch und vor allem für eure Gesundheit!

**Die weitere Entwicklung meiner Misere bis Fr, 28.03.2014

Nun sind wir am Ende der schrecklichen 9. Woche und ich kann euch sagen, dass es nicht viel besser ist. Ich habe heute auch noch einmal ein Telefonat mit meinem Operateur gehabt, der mir aufgrund meiner Symptome empfahl, das Antibiotika & das Kortison weitere 10 Tage zu nehmen. Ich habe ein Spannungsgefühl im rechten Auge, was einfach nicht weg gehen möchte. Hierbei geht der Arzt davon aus, dass es von der Infektion kommt und lässt mich nun also weitertropfen. Ebenso empfahl er mir, mich bis übernächste Woche nochmal in Lindau vorzustellen, um das zu überprüfen. Das werde ich nun in 1 Woche schon machen, da ich dann auch sog. punctum plugs in die Augen kriegen soll. Sie sollen verhindern, dass die wenige Feuchtigkeit, die ich im Auge habe, in die Nasennebenhöhlen verschwindet. Ich merke auch, dass ich, sobald ich Tropfen in das Auge mache, etwas den Hals hinunter läuft. Wahrscheinlich ist dies ein weiteres Problem, was mir das Leben zur Hölle macht.

Ich kann euch sagen, dass einen das an den Rande des Wahnsinns treiben kann. Ich wache regelmäßig nachts auf und mache mir selbst Vorwürfe. Ich sagte ja bereits, dass ich mir wünsche, diese OP nie gemacht zu haben. Ich weiß, dass das nicht geht. Positiv denken soll zwar helfen, ist aber sehr schwer, wenn man ständig ein scheiß Gefühl in den Augen hat. Weinen geht auch fast nicht, es sind ja keine Tränen da. Was also machen? Am liebsten das Auge so lange betäuben, bis es endlich vorbei ist. Das DAS auch nicht geht, ist ebenso klar. Also heißt es: weiterhin durchhalten und weiterhin meine Mission verfolgen: EUCH ALLEN DA DRAUSSEN DAVON ABZURATEN! Bitte spielt nicht mit dem Feuer, ihr könntet euch daran verbrennen, wie ich es tat!

**Die 10. Woche oder der Weg durch die Hölle

Hallo Zusammen,

heute melde ich mich mal wieder zu Wort, um euch zu erzählen, wie es mir seit dem 28.03. 14 erging. Der Freitag, 28.03. war der wohl schlimmste Tag (oder einer von), den ich je erleben durfte. Meine Augen haben mich so verrückt gemacht, dass ich unter Austrocknungserscheinungen litt. Da meine Augen so extrem trocken waren, hat sich das durch meine mittlerweile schlechte psychische Konstitution auf meinen Allgemeinzustand manifestiert. Ich litt an diesem Tag so sehr darunter, dass ich das Gefühl hatte, auszutrocknen. Das nahm dann den Höhepunkt, als ich bis zum Abend um 20:00Uhr schon ca. 9l Wasser getrunken hatte und mich dann entschied, in die Notfallpraxis in unser Krankenhaus zu gehen. Der Arzt stellte fest, dass ich gesund bin, aber durch psychogene Ursachen diesen Zustand durchlebte. Er gab mir Diazepam. Ein starkes Beruhigungsmittel, das einem bei extremen Angstzuständen gegeben wird. DAS hat mir dann auch geholfen, endlich wieder ruhiger zu werden. Ich war förmlich weggebaemt. Hatte dann die glorreiche Idee, mir das Zeug nun täglich rein zu pfeifen, da es mir half, endlich mal wieder ruhig zu sein und positiv zu denken. Das war aber keine umsetzbare Möglichkeit, weil es nur in sehr schweren Fällen zum Einsatz kommt und für eine Langzeittherapie nicht geeignet ist, da es hochgradig abhängig macht (so wie Heroin oder ähnliches). Es wirkt aber bis zu 60Stunden, was es mir dann ermöglichte, endlich mal wieder zu schlafen und das Leben ein wenig zu genießen.

Bis Mittwoch, 02.04.14 habe ich dann also so vor mich hin gelebt und bin dann aber am Mittwoch mal wieder zum Augenarzt gegangen. Dieses Mal habe ich bereits am Empfang weinen müssen, weil ich wieder so verzweifelt war. Gut war, dass die mich dann wenigstens mal schon nach 1h Wartezeit dran genommen haben. Auch gut war, dass sich sogar 2 Ärzte meine Augen angeschaut haben. Beide sagten, dass ich sowohl Antibiotika, als auch Kortison weglassen soll. Man konnte aber keine Plugs setzen, da es nichts bringt, etwas aufzuhalten (also die Tränenflüssigkeit), was nicht da ist! Sie ordneten mir an, täglich, mindestens 1 Mal pro Stunde Bepanthen Salbe in die Augen zu schmieren. Mein nächster Termin ist in 3 Wochen. Mal sehen. Seit ich die Salbe stündlich nehme, ist es auf jeden Fall erträglicher. Zusätzlich tropfe ich natürlich, was das Zeug hält. Meine Kosten für Tropfmittel und Medikamente haben sich mittlerweile von 220,63 EUR auf 312,30 EUR hochsummiert:

Produkt Gesamt-     preis Wirkungsweise
Bepanthen Augen- und   Nasensalbe (10gr., 4 Tuben, 12,38 EUR) 12,38 Sehr gut, schützt die Augen und hilft auch bei Schmerzen,   mindert die Sicht aber für einige Minuten
Hylo Vision Gel sine   Einzeldosis (60*0,35ml, 0,3% Hyaulauronsäure),1 St., je 27,65EUR 27,65 gut verträglich, keine Konservierungsmittel, gutes   Eintropfen, aber verklebt leicht die Wimpern
Ilast Care Creme 30ml, 1*   22,69 22,69 zur Pflege erkrankter Augenlider
Tears again, liposomales   Augenspray, 10ml, sensitive 13,95 EUR 13,95 ok, aber ohne Tropfen geht es nicht. Sensitive verklebt etw.   die Wimpern
Lasea Beruhigungstabletten, 14   St. 10 bestehen aus Lavendel, wirken aber nicht beruhigend genug
Opipram 50 mg Tabletten,   Beruhigungsmittel (Sedativum) 5 Zuzahlung, nur auf Rezept, haut einen weg, sollte es 1* Abends   zum Schlafen nehmen, ist aber zu heftig, wirkt aber beruhigend
Gesamt (vorher 220,63 EUR bis   27.03.2014) 312,30

Ebenso war ich am Mittwoch dann noch bei meinem Hausarzt, um mir ein Sedativum verschreiben zu lassen (Opipram). Ich sollte es abends vor dem Schlafengehen nehmen. Hab ich dann am Mittwoch auch gemacht. Danach aber nicht mehr, weil die doch sehr stark waren und ich selbst am Donnerstag noch voll im Nebel rum lief. Durch das viele Auftragen der Salbe ist es mittlerweile erträglich geworden. Ich hoffe, dass meine Augen irgendwann wieder richtig funktionieren und Tränen produzieren. Bis dahin muss ich versuchen, es so zu schaffen. Es ist nicht mein Mittel der Wahl, mich mit Beruhigungsmitteln voll zu dröhnen. Schon deswegen nicht, weil ich ein kleines Kind habe, das eine Mutter braucht, die voll da ist! Ich kann hier immer wieder nur davor warnen. Ich würde all mein Hab und Gut geben, um diese Entscheidung rückgängig zu machen!

Seit Freitag, 04.04.14 bin ich wieder einigermaßen klar im Kopf und habe meine guten, positiven Momente, in denen ich daran glaube, dass es irgendwann aufhört! Ich konnte am Wochenende sogar endlich mal wieder ein paar Zeilen in einem Buch lesen. Das war ein echtes Erfolgserlebnis!

Ich möchte euch noch 2 Links zum Thema geben, die ihr euch anschauen solltet:

http://www.dr-gumpert.de/html/trockene_augen_nach_lasik.html

http://www.das-trockene-auge.info/2010/12/lasik-und-das-trockene-auge.html

**3 Monate nach der OP: Es geht bergauf..

Die letzten 2,5 Wochen waren zwar durchwachsen, aber es war bzw. ist mittlerweile ein Trend nach oben zu entdecken. Das rechte Auge kratzt, mal mehr, mal weniger schrecklich. Das ist insbesondere am rechten Augenlid zu erkennen. Die Hornhaut selbst und der Flap sehen gut aus. Blöderweise reißt der Tränenfilm am rechten Auge sofort auf, wenn ich nicht blinzele. Diese Tatsache (heute von meiner Augenärztin so gesagt) führt dazu, dass das Augenlid noch immer gereizt ist und das Kratzen verursacht. Gefühlsmäßig war es in den letzten Wochen ein Wechselbad der Gefühle. Mal war ich sehr gut drauf, fast wie früher. Mal war ich traurig und verzweifelt. Ich habe aber keine Beruhigungsmittel mehr genommen. Nur 2 Lasea, welche pflanzlich sind, und einen nur ein wenig beruhigen. Nicht die hammer Tabletten, die ich zuvor genommen habe. Die Augenpflege blieb. D.h. ich mache mindestens 1* die Stunde Bepanthen Augensalbe in die Augen, sowie zwischendurch immer wieder Hylo Vision Gel und Augentropfen. Mal sind die Augen durch Salbe und Gel so zugekleistert, dass ich nur durch Tropfen oder Auswaschen die Augen wieder aufkriege. Doch mir ist alles recht, was es mir erträglicher macht. Auch kümmere ich mich 3* täglich um eine ordentliche Augenlidpflege, um die verstopften Meibomdrüsen frei zu kriegen. Die letzten 2 Tage waren die Augen sehr trocken, haben auch ein wenig gebrannt. Hierbei half das Corneregel (Dexpanthenol Gel), welches kühlend wirkte. Teils haben meine Augen sogar begonnen, leicht zu tränen. Die Augenärztin sagt, dass das ein gutes Zeichen ist. Auch sagte sie, dass meine Augen ein wenig besser, als noch vor 3 Wochen aussehen. Ich muss einfach durchhalten und an die Besserung glauben, dann wird das wieder. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Deshalb nochmal: solch eine OP sollte sehr gut überlegt sein. Wer das Risiko eingeht, muss, wie in meinem Fall, mit den Folgen leben und sie aushalten.

Meine Ausgaben der letzten 3 Monate für „Schmiermittel“ liegen mittlerweile bei ca. 370 EUR. Halos sehe ich schon länger keine mehr in der Nacht, dafür werde ich aber vom Scheinwerferlicht geblendet, ähnlich, wie wenn man Sonnenstrahlen sieht. Doch erkenne ich auch in Bezug zu meiner Blendempflindlichkeit eine Besserung. Ich kann sogar wieder ohne Sonnenbrille raus (was ich aber nicht tue, da ich es angenehmer mit Brille finde).

23.04.2014: Heute hatte ich auch meine 3-Monats-Untersuchung im Augenlaserzentrum. Der Arzt meinte, dass das heftige Kratzen im rechten Auge noch immer von einem entzündeten Lidrand kommt. Er hat mir nun wieder einmal ein Antibiotikum fürs Auge (Azyter Augentropfen, 6 Stück, 2* täglich, brennen wie verrückt im Auge) und eines für die Behandlung von Innen (Doxycyclin Tabletten, 14 Tage lang, je 1) verschrieben. Auf Privatrezept versteht sich, Kosten lagen wieder einmal bei knapp 30 EUR. Er ist der Meinung, dass die Trockenheit meiner Augen eigentlich ganz ok sei. Das größte Problem tatsächlich von der Entzündung kommt. Ich fahre jetzt einen Mittelweg. Ich nehme das Antibiotika und schmiere trotzdem so viel wie möglich weiter. Nicht, dass sich wieder etwas weiter oder noch mehr entzündet. Hoffentlich ist das bald vorbei und ich kann wieder an ein normales Leben denken.

Die nächste Untersuchung steht in knapp 4 Wochen an. Sowohl beim Augenarzt hier vor Ort, als auch im Augenlaserzentrum. Ich bin mal gespannt, wie es dann aussieht…

**Die Monate 4 und 5 nach der OP

In meinem letzten Bericht erzählte ich davon, dass ich am 23.4.14 noch einmal eine Nachuntersuchung hatte. Zu diesem Zeitpunkt erhielt ich Azyter (Antibiotika fürs Auge) und Doxycyclin (Antibiotika als Tablette, welches ich 2 Wochen nehmen sollte). Durch diese Maßnahme war das Kratzen am rechten Auge eine knappe Woche danach fast verschwunden. Das Azyter selbst brannte höllisch im Auge, half aber. In dieser Woche hatte ich das erste Mal an 2 Tagen ein leichtes Verschwimmen meiner Sehkraft, was aber auch mit der Einnahme der Antibiotika Tabletten in Verbindung stehen kann.

Am 30.4./01.05.14 war zwar das Kratzen soweit verschwunden, aber ich muss wohl zu allem Überfluss noch eine allergische Reaktion gehabt haben, da sich meine Augen ganz schrecklich anfühlten. Es kam mir vor, als würde ich alte, ausgetrocknete Kontaktlinsen tragen und sie juckten ganz fürchterlich. Daraufhin war ich am 02.05. wieder hier beim Augenarzt, der mir von nun an verordnete, die Salbe weg zu lassen und etwas gegen die Allergie gab. Der Arzt selbst bestätigte mir, dass die Femto-Lasik einwandfrei durchgeführt wurde (d.h. nun hatte ich eine Drittmeinung, die mir Sicherheit gab, dies beim richtigen Arzt und im richtigen Zentrum durchgeführt zu haben.) Ebenso bestätigte er, dass die erreichte Sehleistung überdurchschnittlich gut sei.  Er sagte aber auch, dass meine Augen sehr trocken wären und man dies an einem schaumigen Sekret erkennen würde.  Knappe 10 Tage später stand es auch deutlich besser um das Trockenheitsgefühl in den Augen. Im Zeitraum vom 10.05. bis zum 23.05. (d.h. 3,5-4 Monate nach der OP) hatte ich gelegentlich Jucken, Fremdkörpergefühl und auch ein Brennen in den Augen. Es war aber längst nicht mehr so schlimm und Nervenaufreibend, wie es zu Beginn nach der OP war.

Am 23.05., also 4 Monate nach der OP hatte ich eine weitere Untersuchung in Lindau. Der Arzt stellte fest, dass die Lidrandentzündung nach wie vor besteht. Er verordnete mir weitere 3 Wochen die Einnahme von Doxycyclin (Antibiotika). Komisch ist nur, dass ich einen Tag zuvor hier beim Augenarzt war und die das wieder nicht gesehen haben. Hätte ich mich darauf verlassen, dann würden meine Augen wohl noch immer brennen, kratzen und weh tun. Ich bin zwar froh, hier vor Ort auch eine Anlaufstelle zu haben, aber bin der Meinung, dass der Augenarzt in Lindau genauer hinschaut. Denn einzig die Einnahme des Antibiotikums und auch das Tropfen mit Azyter hat bei mir nachweislich zu einem besseren Gefühl beigetragen.

Heute, am 11.06.14 (fast schon 5 Monate nach der OP) habe ich meine hoffentlich vorletzte Tablette eingenommen. Die letzten 3 Wochen waren fast schon normal. Ich kann mittlerweile auch mal 1-3h ohne Tropfen auskommen. Leider gilt das noch nicht jeden Tag, aber ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Mittlerweile kann ich auch „normale“ Tropfen nehmen. Zu Beginn wäre das nicht denkbar gewesen. Da hat nur das Gel etwas gebracht und das nicht lange. Ich glaube, dass es noch besser werden kann. Und es gibt Berichte, die sagen, dass das Auge zwischen 6-12 Monate braucht, um sich nach solch einem Eingriff zu normalisieren. Ich hoffe es echt. Gelegentlich jucken die Augen noch. Aber ich bin mir sicher, dass das mehr mit einer allergischen Reaktion zusammenhängt, als mit der Trockenheit (ich habe nämlich auch Schnupfen & Niesattacken). Nächste Woche habe ich einen weiteren Nachuntersuchungstermin und ich hoffe, dass mir der Arzt dann sagt, dass die Entzündung endlich weg ist!

Übrigens: Meine Blendempfindlichkeit besteht leider noch immer, d.h. nachts bei entgegenkommenden Autos oder Strassenlaternen etc.; dies ist aber nicht aus jedem Winkel so. Ich hoffe stark, dass sich das irgendwann wieder gibt!

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KLARSTELLUNG:

Ich möchte hier in aller Deutlichkeit klar stellen, dass OPTICAL EXPRESS eine gute Adresse ist. Das Team ist freundlich und erfahren. Der Arzt, meiner Meinung nach, ein sehr guter Operateur und Augenarzt, der die notwendige Kompetenz und vor allem Erfahrung hat, solch eine OP durchzuführen! Die Kosten belaufen sich im gängigen Rahmen. Das Institut in Lindau ist TÜV zertifiziert. Man wird sowohl mit Schmerzmitteln, als auch mit Tropfen, Salben etc. versorgt. Es erfolgt eine gründliche Aufklärung über die Risiken, die man auch zum Nachlesen bekommt. Ebenso einen Merkzettel, wie die OP, die ersten Stunden und Tage danach normalerweise verlaufen.

Das, was bei mir passiert ist, ist unglückliche Fügung. Meine Augen haben sich in Bezug zur Trockenheit nicht so entwickelt, wie ich es gehofft hatte, die Sehschärfe ist 1A und dann kam bei mir noch eine Lidrandentzündung hinzu, die das alles zur Qual werden ließ. Ich bin nur der Meinung, dass es nachteilig ist, wenn a) ein Arzt nicht immer 24h da ist, falls doch was wäre (die ersten 24h nach der OP kann man übrigens immer anrufen!!) und b), dass das trockene Auge zwar thematisiert wird, aber die Folgen zumindest MIR nicht klar waren (ich hätte nicht gedacht, dass es sich so schlimm auswirkt und, dass es durch ein trockenes Auge zu Folgeerscheinungen, wie Entzündungen, kommen kann).

Es geht mir mittlerweile zwar besser, aber normal kann ich meinen Zustand nicht nennen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es ein Fehler war und ich werde auch weiterhin davon abraten.

Übrigens kenne ich jemanden, die auch in Lindau operiert wurde und sehr glücklich darüber ist. Sie hatte ca. 2 Wochen trockene Augen und kann sich heute ein Leben mit Brille nicht mehr vorstellen! Aber es muss eben auch immer die schlechten Fälle geben…

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5 Monate nach der OP (Mitte Juni 2014): Die Untersuchung beim Augenarzt hier in Tuttlingen hat ergeben, dass die Entzündung leider noch immer besteht. Ich habe erneut Azyter Tropen, dieses mal für 3 Tage erhalten. Das Antibiotika sollte ich dann nur nehmen, wenn es wieder schlechter wird. Das tat es dann 2-3 Tage nach Beendigung der Tropftherapie. Ich hatte dann aber so meine Schwierigkeiten mit dem Antibiotika, sodass ich freiwillig darauf verzichtet habe. Tag für Tag wurde es dann aber etwas besser, bzw. waren die Tage ganz erträglich. Dass ich nun schon seit ca. der 8. Woche nach der OP täglich 2* eine Lidrandpflege vollzog, half, dass sich der Zustand soweit stabilisiert hatte. Ebenso nahm ich bei Trockenheitsgefühl, Fremdkörpergefühl oder brennenden Augen regelmäßig meine Hylo Vision Augentropfen und Geltropfen. Ab der 16. Woche nach der OP kam dann noch Artelac Nighttime Gel zur Nacht dazu. Somit war der Tag ganz gut auszuhalten, mal mehr, mal weniger gut, bis ich wieder eine Phase starker Trockenheit erleben musste.

Das war ca. 7,5 Monate nach der OP. Der Zustand war schrecklich. Ich hatte das Gefühl, alte, ausgetrocknete Kontaktlinsen in den Augen zu haben. Der Zustand hielt fast 1,5 Wochen an und dann war er wieder plötzlich weg. Auch da war ich dann nochmals beim Augenarzt. Sie sagte, dass meine Augen schon besser aussähen, aber die Hornhaut nach wie vor gereizt sei. Da die Heilung sehr lang ging und ich ein hartnäckiger Fall bin, sollten wir nun einen neuen Weg beschreiten. Die Ärztin erfuhr von einem neuen Mittel, das es allerdings bei uns noch nicht auf dem Markt gibt. Mit diesem Mittel (konkret: Cacicol Augentropfen von Thea Pharma) wurden bereits gute Ergebnisse bei Lasik Patienten erzielt, die Probleme bei der Heilung haben. Es dauerte eine Weile, bis ich an die Tropfen kam.

Letzte Woche, am 9. Oktober, war es dann so weit. Es werden ca. 1-2 Tropfen pro Auge in der Woche gegeben. Ich habe sie gleich am Abend nach meiner Lidrandpflege eingetropft und danach dann nichts weiter rein gemacht. Sie fühlen sich neutral an, d.h. kein Brennen oder ähnliches. Bin mal gespannt, wie es wird. Jetzt sind es ca. 9 Monate nach der OP (12.Oktober 2014). Vor fast 2 Wochen haben meine Augen einen merklichen Sprung in Richtung Besserung gemacht. Ich hoffe, dass die Tropfen mir dann noch gänzlich helfen, mich wieder normal zu fühlen. Der Versuch geht jetzt erst mal für die nächsten 6 Wochen. Da habe ich dann meinen Kontrolltermin. Wenn es mir hilft, dann wäre das ein Durchbruch und vielleicht auch die Hoffnung für all diejenigen, denen es wie mir geht. Problem ist nur, dass man sie möglichst früh nach der „Verletzung“ einsetzen sollte, um tiefgreifende Verletzungen der Hornhaut zu vermeiden. Nun ja, wir werden sehen. Ich halte euch auf dem Laufenden!

Hier noch der Link zur Patienteninfo von Thea Pharma: http://www.theapharma.de/wp-content/uploads/140127_Cacicol_Patienteninformation_screen.pdf

Nachdem ich die Cacicol Tropfen das 2.te Mal verwendet habe, hatte ich doch tatsächlich die ersten 4 Tage, an denen ich mich fast, wie vor der OP gefühlt habe. Das hielt leider nicht an, denn als es draußen kälter und somit die Luft trockener wurde, ging es grad wieder los. Beim Umschwung auf das kältere Wetter hat es mich so richtig eingeholt. Meine Augen brannten fast 1 Woche so unerträglich, dass ich auch psychisch wieder in ein großes Loch gerutscht bin. Einen Tag vor der letzten Einnahme der Cacicol Tropfen (das war am 5.11. 2014), habe ich dann on top noch eine akute allergische Reaktion am Auge bekommen. Ich sah aus wie ein Zombie, weil sich in meinen Augen Bläschen gebildet haben und zwar dort, wo die Augen normalerweise weiß sind. Das Ganze hat sich dann auch noch abends um 22Uhr abgespielt, sodass der Supergau perfekt war. Das hieß für mich dann mal wieder 3 Tage Kortison tropfen.

Leider haben die Cacicol Tropfen in meinem Fall also nicht zur Lösung des Problems beigetragen.

Mitte November 2014, also 10 Monate nach der OP habe ich dann zum einen Ciclosporin Tropfen (0,05% in Neutralöl, absolut nicht zu empfehlen!) und auch Punctum Plugs bekommen. Die Ciclosporin Tropfen brannten mir gefühlt die Augen weg, nachdem ich sie getropft hatte. Deswegen ging das dann auch nur einmal am Tag (und zwar abends kurz vorm Schlafengehen).

Die Punctum Plugs mussten wir erst bestellen. Das war erst mal gar nicht so einfach, weil keine Apotheke im Umkreis je so etwas bestellt hatte. Nachdem sie aber dann da waren, konnten sie nun endlich eingesetzt werden. Das Einsetzen selbst war relativ schmerzlos. Nur ein wenig unangenehm. Blöderweise hat es mir mehrfach den Kreislauf genommen, sodass sie mir dann sogar im Liegen eingeführt wurden. Die ersten 4 Tage waren sehr unangenehm, weil ich sie doch sehr gemerkt habe, aber seitdem ist eine deutliche Besserung zu spüren.

Im Dezember waren die Tage dann mal so und so. Je nachdem, wie kalt es draußen ist, brennen die Augen sehr. Über Neujahr war ich dann im Urlaub. Hohe Luftfeuchtigkeit & warme Temperaturen haben dazu geführt, dass ich mich fast normal fühlen konnte und nur sehr wenig tropfen musste.  Leider hielt der Zustand nicht so sehr an. Die Ciclosporin Tropfen in Neutralöl wurden dann vor 2 Wochen (heute ist der 27. Januar 2015, also 1 Jahr nach der OP) durch lisposomale Ciclosporin Tropfen ausgetauscht (0,05% aus der Neuen Apotheke in Tübingen, Lieferzeiten ca. 5-6 Wochen, da sie die einzige Apotheke in Europa bisher wohl war für diese Tropfen). Diese Tropfen sind super gut verträglich. Man muss sie aber 4-6 Wochen nehmen, um einen Effekt zu merken. Mein letzter Termin bei  meiner Augenärztin bestätigte mir übrigens, dass ich nun eine bessere Aufrisszeit der Tränen dank der Plugs habe, das Brennen aber bleibt leider, insbesondere bei diesem kalten Wetter. Ich habe am Flap wohl eine leichte Narbenbildung. Dies ist meiner Ärztin jetzt erstmalig aufgefallen. Muss beobachtet werden. Blöd ist es, dass es zu Trübungen der Sicht führt. Gut, dass es wenigstens nur am Rand ist und mich nicht stört. Sonst würde eine neue OP winken. Im April habe ich noch einen Termin in Freiburg in der Uniklinik. Mal sehen, was da noch so ansteht.

Stand heute bleibt meine Meinung,: ich kann es keinem empfehlen, da sich dadurch zwar die Sehfähigkeit, nicht aber die Lebensqualität verbessert!

April 2015

Nun war es endlich soweit. Ich hatte den Termin in Freiburg in der Uniklinik. Der Tag fing super an, da wir sogar direkt vor dem Klinikum einen Parkplatz bekamen und auch noch Geld fanden, um das Parkticket zu bezahlen. Das stimmte mich positiv. Es wurden nochmal einige Untersuchungen durchgeführt (Schirmer Test, Sehtest, genereller Befund). Die Ärztin, die ich erwischt hatte, war glücklicherweise auf Fälle, wie mich spezialisiert. Da hatte ich echt Glück, denn es hätte auch anders sein können. Sie bestätigte mir nochmal, dass ich unter einem starken Sicca Syndrom mit Lidrandentzündung litt und das durchaus von der OP kommen konnte. Gut war, dass das erste Jahr vorbei war, denn sie sagte, dass es bei Patienten, die es so schlimm nach der OP trifft, die wohl schlimmste Zeit sei. Sie hatte auch schon Patienten, die sie tatsächlich über diese Dauer komplett krank geschrieben hat. Die OP selbst wurde auch Ihrer Meinung nach aber einwandfrei durchgeführt. Die Verhärtung am rechten Auge sah sie auch. Sie sagte, dass das aber weniger schlimm sei und mir im weiteren Verlauf keine Schwierigkeiten bereiten würde. Da ich mehrere Präparate gleichzeitig nahm, um die Augen zu befeuchten, wurde mir nun folgende Therapie verordnet:

  • 2* täglich CSA Tropfen (die Wässrigen)
  • 2* täglich Elidel auf die Lider, sowie Lidrandpflege, um die Lidrandentzündung in den Griff zu bekommen
  • Nachts Salbe (welche, war eigentlich egal, wobei sie Bepanthen empfahl), sowie Reduzierung des Tropfmittel auf möglichst wenige Präparate
  • Viel Geduld

Sie gab mir zudem ihre Kontaktdaten, um mich jederzeit zu melden, was mich psychisch stärkte. Ebenso sagte sie mir, dass wir das in den Griff kriegen würden, es aber sehr viel Geduld bräuchte.

Ich ging heim und fasste neuen Mut. Ich zog das ganze Programm, wie verordnet durch. Das Elidel brannte aber dermaßen, sodass ich es dann nach ca. 2 Wochen weglassen musste. Zu allem Überfluss gelangte etwas davon in mein linkes Auge. Es tat höllisch weh und ich ging wieder zum Augenarzt bei mir, da ich nicht wusste, ob es nicht sogar noch etwas beschädigt hat. Etwa einen Monat nach dem Termin merkte ich, dass das CSA anschlug. Ich wachte morgens auf und konnte sehen, ohne, dass ich zuvor wegen der trockenen Augen Tropfen verwenden musste.

Ein erster Erfolg. Leider brannten die Augen weiterhin wie verrückt, sodass ich zwar scheinbar mehr Tränenflüssigkeit besaß, diese aber nicht zu einer Milderung der Symptome führte.

Juli 2015

3 Monate nach Beginn der „neuen“ Behandlung fing es an, mir deutlich besser zu gehen. Die wässrigen CSA Tropfen wurden nach 4 Wochen durch Liposomale ausgetauscht, da sie weniger brannten. Ich hatte einen Kontrolltermin beim Augenarzt und die sagte mir, dass mein Befund nun fast „normal“ aussah und ich versuchen konnte, die CSA Tropfen weg zu lassen. Das tat ich dann auch, u.a., weil ich auch in Babyplanung war.

Dann hatte ich 2 wunderschöne Monate, in denen ich nur noch einige wenige Male ein brennen in den Augen hatte und auch nur noch 3-4 Mal täglich Tropfen zur Befeuchtung nehmen musste. Die Lidrandpflege vollzog ich aber nach wie vor 1-2* am Tag.

Oktober 2015

Als die Tage wieder kälter wurden und die Luft trockener, fingen die Augen wieder an zu brennen. Nicht ständig, aber immer wieder. Ich hatte ein paar Mal einen komischen stechenden Schmerz im linken Auge, weswegen ich erneut den Augenarzt aufsuchte. Ich erhielt wieder einmal Kortisontropfen. Doch damit wurde es schnell besser und verschwand dann ganz. Das Brennen hielt bis ins Frühjahr. Es gab Tage, da fühlte ich mich wieder sehr hilflos und fast, wie zu Beginn des Leidenswegs, aber an den meisten Tagen kam ich damit ganz gut zurecht.

Dezember 2015

Ich kaufte mir wieder eine Brille, da ich merkte, dass meine Sehfähigkeit nachließ. Insbesondere mein linkes Auge hatte nur noch 80%. Die Brille half bei Dunkelheit oder auch am PC. Zu Hause setzte ich sie allerdings fast nie auf.

Januar 2016

Als ich endlich schwanger wurde, verbesserten sich die Symptome wieder. Die ersten 3 Monate meiner Schwangerschaft hatte ich kaum Beschwerden. Ich war im Februar nochmal in Freiburg. Dort zeigte der Schirmertest ein unverändert trockenes Auge, aber es ging soweit ganz gut.

April 2016

Zu Beginn der Wohlfühlphase der Schwangerschaft veränderte sich das mit den Augen leider wieder. Die brannten nun wieder deutlich öfter und auch viel stärker in der Intensität. Ich musste wieder mehr tropfen, so ca. 10 Mal am Tag oder auch öfter. Bis zum Ende der Schwangerschaft blieb das auch so. Fühlte ich mich aufgrund der Schwangerschaft sehr schlecht (Übelkeit, Überanstrengung etc.), so ging es meist. Ich glaube, dass der Körper dann irgendwas reguliert und so ein Problem ein wenig ins Abseits gerät. Ich war jedenfalls sehr dankbar, dass es an solchen Tagen dann mit den Augen wenigstens einigermaßen ok war.

Oktober 2016

Seit mein 2.tes Kind auf der Welt ist und mein Hormonhaushalt aufs Stillen umgestellt ist, geht es mir deutlich besser. Die Augen brennen kaum noch und ich muss auch nur wenig tropfen, obwohl ich meist die halbe Nacht wach bin, weil ich am Stillen bin. Hatte schon ein wenig Bammel vor dieser doch sehr anstrengenden Zeit, da ich ja weiß, dass wenig Schlaf auch die Augen entsprechend in Mitleidenschaft zieht. Mal sehen, wie es weiter geht. Aber derzeit bin ich nur so 3-5 Mal am Tag am Tropfen und mache auch sonst nichts. Es geht mir psychisch gut und ich bin guter Dinge, dass es weiter bergauf geht. Als ich im April 2015 das erste Mal in Freiburg war, sagte mir die Ärztin, dass es ca. 3-5 Jahre dauert, bis es wieder gut ist. Im Frühjahr werde ich die 3 Jahre erreicht haben. Dann habe ich auch meinen nächsten Kontrolltermin. Ich bin zuversichtlich, weiß aber auch, dass trockene Augen chronisch sind und sie nicht einfach verschwinden. Wenn ich aber so, wie jetzt damit klar kommen kann, dann sind die Aussichten ok. Auch, wenn ich mich manchmal noch frage, was wäre wenn gewesen…