Weitsichtigkeit

Im Gegensatz zur Kurzsichtigkeit kann der Betroffene bei Vorliegen einer Weitsichtigkeit Dinge in weiterer Ferne problemlos und scharf erkennen, während das, was direkt vor seinen Augen liegt, nur unscharf oder verschwommen zu sehen ist. Man erkennt Menschen mit einer Weitsichtigkeit oftmals daran, dass sie beispielsweise beim Lesen eines Buches oder einer Zeitung diese mit ausgestreckten Armen sehr weit von sich weg halten, um das Gedruckte überhaupt erkennen zu können. Die Weitsichtigkeit kommt in Deutschland ebenfalls sehr häufig vor, insbesondere bei älteren Menschen. Daher spricht man teilweise auch von der Altersweitsichtigkeit.

Analog zur Ursache der Kurzsichtigkeit liegt jene der Weitsichtigkeit an einem zu kurzen Augapfel. Auch hier werden die einfallende Lichtimpulse wieder so gebündelt, dass sie nicht direkt auf der Netzhaut zusammentreffen, sondern quasi dahinter. In Wirklichkeit treffen Sie also überhaupt nicht zusammen, da die Netzhaut den hinteren Abschluss des Augapfels bildet.

Wichtig zu wissen ist, dass es grundsätzlich zwei Arten einer Weitsichtigkeit (auch „Übersichtigkeit“ genannt) gibt. Diese nennen sich Achsenhyperopie und Brechungshyperopie. Wesentlich Verbreiteter ist in diesem Zusammenhang die Achsenhyperopie, welche fast immer auf eine Vererbung zurückzuführen ist. In diesem Fall ist der Betroffene also von Geburt an weitsichtig, was sich mit zunehmendem Alter allerdings noch verschlimmern kann. Im Gegensatz dazu tritt die Berechnungshyperopie nur relativ selten auf. Sie ist auf einen Fehler in der Linse bzw. deren komplettes Nichtvorhandensein zurückzuführen. So kann die Linse beispielsweise verschränkt sein, wodurch sich die einfallenden Lichtimpulse nicht direkt auf der Linse brechen, sondern auf der Hornhaut. Auch dies führt wiederum dazu, dass sich die Strahlen in einem gedachten Punkt hinter der Netzhaut treffen, und sich somit ein verschwommenes Bild im nahen Sichtfeld ergibt.

Das menschliche Auge ist von Natur aus so beschaffen, dass es kleine Fehlsichtigkeiten von selbst korrigieren kann. Dazu verfügt das Auge über eine elastische Hülle, den Augapfel, die sich den unterschiedlichen Entfernungen zwischen Linse und Netzhaut in einem gewissen Umfang anpassen kann. Daher kann insbesondere eine Weitsichtigkeit in jüngerem Alter völlig unbemerkt bleiben, da hier das Auge eine unterstützende Funktion übernimmt und somit die Weitsichtigkeit ausgleicht. Im Alter hingegen lässt die Elastizität des Augapfels nach, wodurch auch die unterstützende Funktion entsprechend abnimmt. Somit kommt die Weitsichtigkeit im Alter viel häufiger vor als in jungen Jahren.

Auch für die Korrektur einer Weitsichtigkeit werden üblicherweise Brillen und Kontaktlinsen als Sehhilfen eigesetzt. Dabei muss die Brille konvexe Gläser aufweisen, damit die einfallenden Lichtimpulse kürzer gebündelt werden und sich somit genau auf der Netzhaut treffen. Ebenso verhält es sich bei Kontaktlinsen.

Wichtig zu wissen ist: Damit sich eine vorhandene Weitsichtigkeit nicht noch verstärkt, ist eine zeitnahe Behandlung erforderlich. Diese kann heute durch die moderne Augenlasertechnik durchgeführt werden (z. B. im LASIK-Verfahren), mit der das Problem mittels eines kurzen Eingriffs dauerhaft behoben werden kann. Verläuft dieser Eingriff erfolgreich, benötigt der Betroffene fortan keine Sehhilfe mehr, idealerweise für den Rest seines Lebens.

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