Brille und Kontaktlinsen ade – 3 OP-Methoden geprüft

Brillen können zwar als Markenzeichen gesehen werden, einige Brillenträger allerdings leiden unter dieser ständigen Last. Immer mehr Betroffene lassen sich deswegen die Augen lasern um zukünftig auch ohne Brillen lesen zu können. Doch nicht jede Methode ist für jeden geeignet. Neben den individuellen Voraussetzungen kommt auch immer die Anatomie – also die Form des Auges – zum Tragen.

Wer auf Kontaktlinsen oder Brillen angewiesen ist, ist mit diesem Problem nicht alleine. Mehr als 45 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Sehbeeinträchtigungen wie beispielsweise Kurz-, Weitsichtigkeit oder an einer Hornhautverkrümmung. Durch diese Beeinträchtigung sind Menschen auf Sehhilfen angewiesen, was nicht immer als Hilfe sondern auch als Last empfunden wird. Kein Wunder also, dass Korrekturen mit Hilfe von Laser in den letzten Jahren einen wahren Hype erlebt haben.

Welche Methode ist für mich geeignet?

Hat man sich erst mal für eine Laserkorrektur entschieden, macht es die Sache nicht unbedingt leichter. Derzeit gibt es zahlreiche Methoden, aus denen gewählt werden kann. Zwar können im Internet zahlreiche Methoden, Voraussetzungen und Informationen nachgelesen werden – doch nicht jeder kann sich einen Reim darauf machen. Was ist denn nun die beste Methode für die Korrektur einer Weitsichtigkeit? Erfülle ich alle Eignungsvoraussetzungen, oder gibt es doch noch etwas zu beachten? Schnell stoßen Laien an ihre Grenzen, was durch Angst und Unsicherheit noch ein wenig geschürt wird. Damit den Ängsten ein wenig der Riegel vorgeschoben werden kann, sollte vorab ein ärztliches Gespräch Face-to-Face in Betracht gezogen werden. So können wichtige Fragen schon im Vorfeld geklärt, und nicht erst durch zahlreiche Klicks auf Webseiten mühsam eruiert werden.

LASIK- der Klassiker unter den Laserkorrekturen

LASIK steht auch für Laser in situ Keratomileusis. Bereits seit den 1990er Jahren wird diese Methode mit großem Erfolg eingesetzt, und kann sowohl bei der Weit- als auch bei der Kurzsichtigkeit Besserung bringen. Der große Vorteil besteht darin, dass die LASIK nicht nur sehr gut erforscht und im Laufe der Jahre angepasst wurde, sondern zudem auch medizinisch als sehr sicher eingestuft wird.

Bei dieser Methode wird eine Kappe auf der Hornhaut mit Hilfe eines Mikrokeratoms präpariert, angehoben und zur Seite gelegt. Durch die entstandene Öffnung kann dank der modernen Lasertechnologie das Hornhautgewebe modelliert und damit ein Ausgleich der Fehlsichtigkeit durchgeführt werden.

Die Kappe (oder auch Flap genannt) wird nach dem Eingriff wieder auf das Auge gelegt. Grundsätzlich verläuft die Heilung sehr rasch und ohne Komplikationen. Schon kurz nach dem Eingriff kann bei den meisten Patienten bereits eine Verbesserung der Fehlsichtigkeit vernommen werden. Die Femto-LASIK Technik gibt es seit 2004. Diese Methode unterscheidet sich dadurch, dass der Deckel der Hornhaut mittels Femtosekundenlaser präpariert wird. Sowohl bei der Behandlungsqualität als auch bei den Erfolgen zeigen beide Methoden sehr ähnliche Ergebnisse. Damit die LASIK oder die Femto-LASIK Methode zum Einsatz kommen kann, muss die die Hornhaut noch eine ausreichende Dicke aufweisen, und auch eine ausreichende Sehstärke muss noch vorhanden sein.

ReLEX smile – jung aber oho

ReLEX steht für Small Incision Lenticule Extraction und ist seit 2011 im Einsatz, wodurch es zu den jüngsten Laserkorrekturmethoden gezählt wird. Bei dieser Methode wird kein Flap präpariert, sondern bei der Hornhaut mit Hilfe eines sehr feinen Laserstrahles eine kleine Scheibe erzeugt. Am Rande der Hornhaut wird ein kleiner Schnitt gesetzt, damit diese Scheibe entnommen und die Sehbeeinträchtigung korrigiert werden kann. Derzeit gibt es bei dieser noch relativ neuen Methode allerdings einige Nachteile, welche vor dem Eingriff auf jeden Fall bedacht werden sollten.

Die ReLEX Methode zeigt zwar gute Erfolge bei mittlerer Verkrümmung der Hornhaut und mittlerer Kurzsichtigkeit, kann allerdings nicht bei niedriger Weit- und Kurzsichtigkeit eingesetzt werden.
Aufgrund dieser Tatsache deckt die ReLEX Methode einen weitaus kleineren Bereich der Fehlsichtigkeit ab, als die LASIK Methode. Zusätzlich muss angemerkt werden, dass auch der Heilungsprozess länger dauert, und etwaiger Nachkorrekturen können bei dieser Methode nicht durchgeführt werden. Außerdem hat sich bisher gezeigt, dass die ReLEX Methode immer noch in den Kinderschuhen steckt, denn auch bei den Ergebnissen kann noch nicht mit den alteingesessenen Methoden mitgehalten werden. Da die Krankenkassen die Kosten für solch eine Laserkorrektur nicht übernehmen, spielt auch der finanzielle Faktor eine tragende Rolle – die ReLEX Methode ist weitaus teurer als die LASIK-Methode. Noch ist für die ReLEX Methode allerdings noch nichts verloren. Wie alle Methoden hat auch sie noch einige Zeit vor sich bis alles verbessert und ausgefeilt wurde – dann hat die ReLEX mit Sicherheit sehr großes Potential, um mit den alten Hasen mithalten zu können. Bis dahin werden die Langzeitergebnisse noch erforscht und im Auge behalten.

LASEK – wenn die Hornhaut schon etwas dünn ist

Wie die LASIK Methode wird auch LASEK seit den 1990er Jahren zum Einsatz gebracht. LASEK steht für Laser Epithelial Keratomilieusis und gilt ebenfalls als medizinisch ausgefeilt und sehr gut erforscht. Die oberste Schicht der Hornhaut wird bei der LASEK Methode mit Hilfe einer alkoholhaltigen Flüssigkeit vorsichtig gelöst, um dann zur Seite geklappt zu werden. Nun kann das darunter freigelegte Gewebe mit Hilfe eines Lasers ein wenig modelliert und der Sehfehler ausgeglichen werden. Nach der Behandlung kann das Gewebe wieder auf das Auge gelegt werden. Damit die Wunde geschützt wird, bekommen Patienten für einige Tage eine sogenannte medizinische Kontaktlinse.

Der Unterschied zur LASIK Methode zeigt sich vor allem dadurch, dass die Erfolge ein wenig länger auf sich warten lassen. Zusätzlich können aufgrund der größeren Wundfläche schmerzhafte Prozesse entstehen, die aber nach einigen Tagen wieder abklingen. Die LASEK Methode ist vor allem für jene Betroffenen geeignet, die aufgrund einer zu dünnen Hornhaut nicht mehr für die LASIK Methode in Frage kommen. Sollte Ihnen der Arzt für die LASIK Methode eine Abfuhr erteilen, ist das kein Grund um den Kopf hängen zu lassen, denn nun haben Sie auch noch die LASEK Methode als Ass im Ärmel. Positiv hervorgehoben wird zudem, dass bei der LASEK Methode auch noch im Nachhinein Laser Korrekturen möglich sind.

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