Was genau ist die Femto-LASIK Methode?
Das LASIK-Verfahren und die sogenannte Femto-LASIK ähneln sich sehr stark. Genau genommen ist das Femto-LASIK-Verfahren lediglich eine Weiterentwicklung der LASIK-Methode. Hierbei handelt es sich allerdings um eine sehr wichtige Weiterentwicklung, die insbesondere die Sicherheit bei der Augenlaseroperation deutlich anhebt. Daher wollen wir uns an dieser Stelle mit der Femto-LASIK etwas genauer beschäftigen.
Die größte Gefahr im Rahmen einer Augenlaseroperation mit dem LASIK-Verfahren ging in der Vergangenheit immer vom Schneiden des Flaps aus. Da hierbei mit einem Mikrokeratom, also einem rein mechanischen Werkzeug, gearbeitet wurde, bestand immer die Gefahr von Ungenauigkeiten beim Schnitt, die aus Fehlern des behandelnden Arztes resultierten. Da der Flap nur wenige µm dick ist, muss hier mit äußerster Präzision gearbeitet werden, was mit mechanischen Werkzeugen – bei aller technischer Weiterentwicklung – nicht immer möglich ist.
Der Einsatz der Lasertechnik zum Schneiden des Flaps
Bislang wurde der im Rahmen des LASIK-Verfahrens verwendete Laser immer nur für den eigentlichen Materialabtrag auf der Hornhaut eingesetzt. Im Rahmen der Entwicklung der Femto-LASIK fragte man sich, warum die Lasertechnik nicht auch zum Schneiden des Flaps verwendet werden kann. Hierzu muss allerdings ein spezieller Laser zum Einsatz kommen, der sogenannte Femtosekunden-Laser.
Von diesem Gedanken bis zur Entwicklung eines geeigneten Gerätes, um den Flap mittels Lasertechnik zu schneiden, war es schließlich nicht mehr weit. Doch ein Problem gab es noch. Mit der Lasertechnik lassen sich zwar die Schnittdicke, die Breite und die Länge bzw. der Durchmesser des Flaps wesentlich genauer festlegen wie bei einem mechanischen Werkzeug, die eigentliche Schnittqualität allerdings ist mit einem Laser grundsätzlich schlechter als mit einem Werkzeug, das über eine Präzisionsklinge verfügt. Trotzdem ist die Schnittqualität akzeptabel, so dass erste Versuche zum Flap-Schneiden mittels Laser erfolgreich waren.
Es war ein Unternehmen aus der Schweiz, das schließlich auf die Idee kam, die Frequenz des verwendeten Lasers auf über 1000 Kilohertz zu erhöhen (zum Vergleich: die bislang verwendeten Femto-Lasergeräte erreichten lediglich eine Frequenz zwischen 15 und 60 Kilohertz). Durch diese extreme Erhöhung der Frequenz ließ sich eine Rezession erreichen, die der von mechanischen Präzisionsklingen nicht nur gleichwertig ist, sondern sie sogar noch übertrifft. Somit stellt das Verfahren der Femto-LASIK heute die modernste Behandlungsmethode zur Laserkorrektur von Fehlsichtigkeiten dar.
Femto-LASIK in der Praxis
Die theoretischen Voraussetzungen, um mit einem Laser nicht nur den Gewebeabtrag in der Hornhaut vorzunehmen, sondern mit diesem auch dies Lamelle – den Flat – zu schneiden, haben wir nun erörtert. In der Praxis gestaltet sich das Ganze wie folgt:
Der Laser wird auf eine äußerst geringe Wellenlänge eingestellt, so dass er um genau das eingestellte Maß in die Hornhaut eindringt. Da das Gerät komplett elektronisch gesteuert ist, können auch Breite und Länge bzw. der Durchmesser des Flaps problemlos voreingestellt werden. Anschließend verrichtet der Laser seine Arbeit automatisch, es ist kein manueller Eingriff zusätzlich notwendig. Der Flap wird zunächst ähnlich wie der Rand einer Briefmarke perforiert. Ist dies geschehen, wird automatisch überprüft, ob er die richtige Tiefe, Länge und Breite besitzt. Sind alle Maße innerhalb der vorgegebenen Werte, kann der Flap schließlich komplett – d.h. bis auf das „Scharnier“ zum Ausklappen – ausgeschnitten werden.
Die Unterschiede zwischen LASIK und Femto-LASIK
Wie bereits erwähnt, liegt der größte Vorteil der Femto-LASIK darin, dass sich eine höhere Sicherheit beim Schneiden des Flaps ergibt. Diese höhere Sicherheit ist vor allem durch die größere Präzision beim Laserschnitt bedingt. Mit dem Femtosekunden-Laser können extrem homogene und gleichmäßig dicke Lamellen in die Hornhaut geschnitten werden. Das bedeutet: Der Durchmesser ist immer exakt reproduzierbar, es gibt keine Abweichungen vom vorgegebenen Idealwert.
Bei der Arbeit mit einem Mikrokeratom dagegen treten zwangsläufig Schwankungen insbesondere in der Lamellendicke auf, die in der Regel in einem Rahmen von bis zu 50 µm liegen. Die Toleranz des Femto-Lasers beträgt dagegen nur 5 µm.
Über die größere Sicherheit hinaus lässt sich insgesamt eine präzisere Korrektur der Fehlsichtigkeit durch den Einsatz der Femto-LASIK erzielen. Auch diese resultiert aus dem homogeneren Flap. Dadurch lässt sich das Ergebnis der LASIK-Behandlung besser im Voraus berechnen, so dass die verwendeten Werkzeuge genauer auf die jeweiligen Voraussetzungen abgestimmt werden können. Daraus resultiert wiederum ein präziseres Ergebnis bei der Korrektur der Fehlsichtigkeit.